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Pressemitteilung

Antwort auf die Reaktion der Lokalredaktion Illertissen

Lieber Herr Seefelder,
ich frage mich ernsthaft, wie lange so manche Redaktion diese Strategie noch fahren will, sich immer nur auf die bereits im Landtag oder im Bundestag oder sonstwo vertretenen Parteien je nach good will zu beschränken. Es dürfte ja allseits bekannt sein, dass es gerade diese sog. "etablierten" Parteien sind, die zu Politik- und Parteien-Verdrossenheit beitragen. Man kann derlei Zustände mit weglassender Berichterstattung auch zementieren. Ich jedenfalls erwarte von meiner Tageszeitung keine wie auch immer geartete selektive Berichterstattung.
 
Fast drei Viertel der Deutschen halten einer N24-Emnid-Umfrage zufolge die etablierten Parteien für realitätsfremd. 8 von 10 Deutschen wünschen sich ein anderes Wirtschaftssystem, eines, das den Umweltschutz stärker berücksichtigt, die Ressourcen besser schont und mehr soziale Gerechtigkeit im Blick hat. Das ist dann, weil nicht im Bundestag vertreten, keine Berichterstattung wert.


Leserbrief zum Artikel „Viel Lob und auch Tadel für Gauck“ vom 8.6.2016
Joachim Gauck verzichtet  auf eine zweite Amtszeit und die im Bundestag vertretenen Parteien bringen sofort ihre Bewerber in Stellung. Warum statt des alten Verfahrens nicht eine stärkere Einbindung der Wähler in bundespolitische Entscheidungen? Statt Vorabsprachen und machtpolitische Spielchen fordert beispielsweise die Ökologisch-Demokratische Partei, ÖDP, die Direktwahl des Bundespräsidenten/der Bundespräsidentin. Wir halten die Bundesbürger für mündig genug, überlegte und verantwortbare Entscheidungen treffen zu können. Die Identifikation mit dem Amt wäre dadurch wesentlich größer. Wir brauchen eine Mitmachdemokratie, um Parteienfrust und Politikverdrossenheit  hinter uns zu lassen. Es bedarf längst der konsequenten Anwendung von Art. 20 (2) Grundgesetz. Parteien haben hier keinen Alleinvertretungsauftrag. Wir sollten endlich alle Möglichkeiten zur Fortentwicklung der repräsentativen Demokratie nutzen, um Peak Demokratie verhindern. Um das Betriebssystem unserer Gesellschaft ist es schlecht bestellt. Die Krankheit heißt Postdemokratie. Zur Gesundung  brauchen wir eine kontinuierliche, prozessbegleitende Einbeziehung der Zivilgesellschaft. Mitwirkung und Mitverantwortung müssen zur alltäglichen Selbstverständlichkeit werden. Demokratie geht nur mit dem Volk.

Gabriela Schimmer-Göresz, Weiler

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