Pressemitteilung
Märchenstunde des Bayerischen Bauernverbandspräsidenten Felßner
„Probier’s mal mit Ehrlichkeit“ rät Anton Weitmann, Weißenhorn, Landtagsdirektkandidat der ÖDP im Stimmkreis Neu-Ulm dem Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes, Günther Felßner, der kürzlich vehement bestritt, dass die Zunahme des Fleischkonsums dem Klima schade.
Weitmann, der Landwirtschaft im Nebenerwerb betreibt, empfiehlt Felßner, das vom zuständigen Bundesministerium angebotene Bildungsmaterial „Fleischkonsum, Umwelt und Klima für Grundschule, Sekundarstufe durchzuarbeiten. „Von der „biogenen Landwirtschaft“, wie Felßner glauben machen will, sind wir weit entfernt“, so Weitmann. Zur Ehrlichkeit gehöre, alle tangierten Bereiche einer auf Fleisch fokussierten Landwirtschaft anzusprechen und die Anzahl der sog. Großvieheinheiten nicht auf die gesamte Landesfläche herunterzurechnen, wie das beispielsweise Landwirtschaftsministerin Kaniber (CSU) gerne mache. Der Traktor dürfte das kleinste Problem sein, so der ÖDP-Kandidat.
Auswirkungen auf Klima
Die Auswirkungen des Fleischkonsums auf Umwelt und Klima sind vielschichtig. Ob es nun der hohe Flächenverbrauch vor allem für den Anbau von Futtermitteln (oftmals Flächenimport), ein hoher Wasserbedarf, die vielfältigen Emissionen (CO2, Methan, Lachgas) oder Wasser- und Bodenbelastungen durch Dünge- und sog. Pflanzenschutzmittel sind… Bayern kann sich keinen „Persil-Schein“ ausstellen. Die Rinderhaltung hat weltweit mit 65 Prozent den größten Anteil an den gesamten Treibhausgasemissionen der Tierhaltung. Zusätzlich setzt die Rodung von Wäldern und die Umwandlung von Wiesen und Mooren zu Ackerland in den Böden gespeichertes CO2 frei.
Ethische Tierhaltung und Gesundheit Mangelware
Völlig außeracht lasse Felßner die ethischen Aspekte der Tierhaltung sowie die gesundheitlichen Aspekte des gestiegenen Fleischkonsums. Fleisch war niemals Alltagsessen, sondern immer für Sonntage, Feiertage und einen weiteren Wochentag vorbehalten. Diese Tradition weist weit eher den Weg in eine verantwortbare Zukunft als die Verteidigung des status quo.
Artenvielfalt braucht Weideland
Für Artenvielfalt, Tierwohl, Klimaschutz und Landschaftspflege ist die Weidehaltung von Wiederkäuern (Rinder, Schafe, Ziegen) „Goldstandard“. Bayern muss deshalb noch mehr als bisher Weideland werden. Die Leistungen der bäuerlichen Landwirtschaft müssen, so die ÖDP, von der Last des Weltmarktes befreit und für ihre gemeinwohlorientierten Leistungen zum Erhalt von Klima, Umwelt, Kulturlandschaft sowie beim Tier- und Trinkwasserschutz und bei der Hochwasservorsorge durch einen Existenzsicherungsvertrag auf Gegenseitigkeit entlohnt werden.